Taktische Analyse zum Spiel Juventus vs Hellas
Die Ur- Oma vom Land kann sehr süß und nett sein, manchmal auch etwas behäbig. Aber konsequent. Seit 80 Jahren steht sie um 05:00 auf um die Kühe zu melken, selbst wenn sie schon längst den Hof für ein Krankenbett getauscht hat. Mit dieser Art von Konsequenz ging Juve gegen Hellas Verona auch mit ihren Chancen um. Die Turiner stehen in der Formtabelle aus den letzten 6 Spielen ganz oben, in der „echten“ auf Platz 4 mit 3 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Inter. Verona steht in beiden auf dem letzten Platz.
Juves frühe Führung
Dabei begannen die Gäste gar nicht mal so schwach, versuchten in den ersten Minuten im 4-2-3-1/4-4-1-1 Pressing im Angriffsdrittel die Juve zu Fehlern zu zwingen. Im vorderen Spielfeldteil riss man ein intensives, jedoch durchaus lückenhaftes Gegenpressing an. Die Turiner konnten mit ihrem 3-1-4-2 im Aufbau gut die Lücken neben Pazzini bespielen, Marchisio konnte immer wieder angespielt werden und verlagernde Bälle spielen, Pogba sollte primär im linken Halbraum wirken. Von dort aus spielte er auch eine flache Spielverlagerung auf rechts zum durchstartenden Lichtsteiner, der mit einem Foul gestoppt wurde. Aus ungefähr 20m aus halbrechter Position zwirbelte Dybala mit der ersten Chance den Ball ins Tor zum 1:0. Dies war zwar ein früher Rückschlag für die Gäste, man blieb jedoch beim Matchplan.. Verona war sehr flügellastig in ihren Angriffen, Ionita war gemeinsam mit Greco primär für den Spielaufbau zuständig, Hallfredsson ließ sich ebenfalls immer wieder fallen um zu unterstützen. Durch das eher moderate Mittelfeldpressing der Turiner konnte man den Ball sauber ins Mittelfeld bringen. Von dort aus ging es schnell auf die Flügel, wo man es immer wieder mit frühen Flanken versuchte. Eine von diesen kam auch bei Pazzini an, per Seitfallzieher traf er in Minute 10 die Stange.
Turiner Offensive
Juve hatte deutlich mehr vom Ball, ließ diesen über breit auffächernde Halbverteidiger mithilfe von Marchisio ruhig zirkulieren, man suchte den Durchbruch über den Rechten Flügel mit Überladungen von Dybala und Khedira oder Bälle auf Pogba, der sich frei bewegen durfte und sich oft im linken Halbraum anbot, sowie ebenso eine 3-4-3 als linker Flügelstürmer herstellte. Selten kam man in Verlegenheit den Ball hoch und weit spielen zu müssen. Wenn man dies tat, dann war jedoch Morata der deutliche Zielspieler. Die Gastgeber suchten die Lücken in der engmaschigen Endverteidigung der Hellas, brach jedoch selten durch. Mit Distanzschüssen versuchte man es nur einmal durch Pogba und Marchisio, welche beide nur knapp am Tor vorbeigingen bzw. gehalten wurden.
Veronas schwaches Pressing und Durchbruchsprobleme
Verona presste im 4-4-1-1 bzw 4-4-2 ab des Mittelkreises. Dies jedoch sehr verhalten, weswegen der Ballvortrag Juvenuts', wie zuvor bereits erwähnt, recht einfach vonstatten ging. In der Endverteidigung jedoch schlug man sich gut und ließ aufgrund von guter Kompaktheit und Aggressivität im Zweikampfverhalten gegen die starken Dribbler Pogba und Dybala nur wenig zu. In der Offensive sah es denkbar schlechter aus, zu vorhersehbar wurden die Angriffe vorgetragen. Man versuchte zwar durch starkes Einrücken der ballfernen Spieler Staffelungen für kurze Kombinationen zu schaffen, zu oft blieb man jedoch isoliert auf der Seite und versuchte zu flanken, was vor allem links passierte und oft von Lichsteiner geblockt wurde.
Die Ur- Oma vom Land kann sehr süß und nett sein, manchmal auch etwas behäbig. Aber konsequent. Seit 80 Jahren steht sie um 05:00 auf um die Kühe zu melken, selbst wenn sie schon längst den Hof für ein Krankenbett getauscht hat. Mit dieser Art von Konsequenz ging Juve gegen Hellas Verona auch mit ihren Chancen um. Die Turiner stehen in der Formtabelle aus den letzten 6 Spielen ganz oben, in der „echten“ auf Platz 4 mit 3 Punkte Rückstand auf Spitzenreiter Inter. Verona steht in beiden auf dem letzten Platz.
Juves frühe Führung
Dabei begannen die Gäste gar nicht mal so schwach, versuchten in den ersten Minuten im 4-2-3-1/4-4-1-1 Pressing im Angriffsdrittel die Juve zu Fehlern zu zwingen. Im vorderen Spielfeldteil riss man ein intensives, jedoch durchaus lückenhaftes Gegenpressing an. Die Turiner konnten mit ihrem 3-1-4-2 im Aufbau gut die Lücken neben Pazzini bespielen, Marchisio konnte immer wieder angespielt werden und verlagernde Bälle spielen, Pogba sollte primär im linken Halbraum wirken. Von dort aus spielte er auch eine flache Spielverlagerung auf rechts zum durchstartenden Lichtsteiner, der mit einem Foul gestoppt wurde. Aus ungefähr 20m aus halbrechter Position zwirbelte Dybala mit der ersten Chance den Ball ins Tor zum 1:0. Dies war zwar ein früher Rückschlag für die Gäste, man blieb jedoch beim Matchplan.. Verona war sehr flügellastig in ihren Angriffen, Ionita war gemeinsam mit Greco primär für den Spielaufbau zuständig, Hallfredsson ließ sich ebenfalls immer wieder fallen um zu unterstützen. Durch das eher moderate Mittelfeldpressing der Turiner konnte man den Ball sauber ins Mittelfeld bringen. Von dort aus ging es schnell auf die Flügel, wo man es immer wieder mit frühen Flanken versuchte. Eine von diesen kam auch bei Pazzini an, per Seitfallzieher traf er in Minute 10 die Stange.
Turiner Offensive
Juve hatte deutlich mehr vom Ball, ließ diesen über breit auffächernde Halbverteidiger mithilfe von Marchisio ruhig zirkulieren, man suchte den Durchbruch über den Rechten Flügel mit Überladungen von Dybala und Khedira oder Bälle auf Pogba, der sich frei bewegen durfte und sich oft im linken Halbraum anbot, sowie ebenso eine 3-4-3 als linker Flügelstürmer herstellte. Selten kam man in Verlegenheit den Ball hoch und weit spielen zu müssen. Wenn man dies tat, dann war jedoch Morata der deutliche Zielspieler. Die Gastgeber suchten die Lücken in der engmaschigen Endverteidigung der Hellas, brach jedoch selten durch. Mit Distanzschüssen versuchte man es nur einmal durch Pogba und Marchisio, welche beide nur knapp am Tor vorbeigingen bzw. gehalten wurden.
Veronas schwaches Pressing und Durchbruchsprobleme
Verona presste im 4-4-1-1 bzw 4-4-2 ab des Mittelkreises. Dies jedoch sehr verhalten, weswegen der Ballvortrag Juvenuts', wie zuvor bereits erwähnt, recht einfach vonstatten ging. In der Endverteidigung jedoch schlug man sich gut und ließ aufgrund von guter Kompaktheit und Aggressivität im Zweikampfverhalten gegen die starken Dribbler Pogba und Dybala nur wenig zu. In der Offensive sah es denkbar schlechter aus, zu vorhersehbar wurden die Angriffe vorgetragen. Man versuchte zwar durch starkes Einrücken der ballfernen Spieler Staffelungen für kurze Kombinationen zu schaffen, zu oft blieb man jedoch isoliert auf der Seite und versuchte zu flanken, was vor allem links passierte und oft von Lichsteiner geblockt wurde.
Selbst wenn mal eine Flanke kam, Pazzini stand allein auf weiter Flur und hatte gegen die Kopfballungeheuer der Turiner nichts zu melden. Im Kombinationsspiel waren Verlagerungen selten. Und wenn diese kamen, fehlte es an Unterstützung für die wenig dribbelstarken Flügel, sodass Bälle oft verloren wurden und durch das langsame Nachrücken der Mitspieler es selten zu guten Gegenpressingmöglichkeiten kam. Nach 30 Minuten, als Juve sich als dominant aber wenig gefährlich offenbarte, versuchte man vereinzelt höher auf die Halbverteidiger zu pressen. Aus dem Zentrum heraus lief man weiträumig und aggressiv an, nutzte den Deckungsschatten jedoch oft schlecht bis gar nicht,, das restliche Mittelfeld rückte nicht nach, sodass die Verteidiger oft durch scharfe Pässe einen Achter zum Anspielen fanden. Kurz vor der Halbzeit vergrößten sich die Probleme Veronas, als Bonucci eine Freistoßflanke von links ins Tor köpfte.
Verona bemüht, Juventus nicht durchschlagskräftig genug
In Halbzeit 2 ließ Trainer Delneri seine Mannschaft früher attackieren, man erzwang mehrere Male hohe Bälle der Turiner Halbverteidiger. Diese fanden in Morata oder Pogba zwar oft einen Abnehmer für den ersten Ball, jedoch vor allem die Dribblings Pogbas wurden entweder gut vom Tor weggeleitet oder mit Fouls früh gestoppt. Den Norditaliener fehlte es an Durchschlagskraft. Oft kam man zwar am Flügel zu Kombinationen, der Zehnerraum blieb jedoch zu oft verwaist, sodass man einige Ballverluste hinnehmen musste. Diese waren jedoch nur selten effektiv von Verona ausgespielt, da man immer wieder mit schwachen Pässen und strategisch falschen Entscheidungen das eigentlich geplante, direkte Konterspiel nicht zur Entfaltung bringen konnte. Mit fortlaufender Spieldauer ging Hellas mehr Risiko ein, presste noch höher und versuchte den Ball auch in diesen Zonen nach Ballgewinnen zirkulieren zu lassen. Jedoch fehlte, wie bei Juve, die Präsenz im Zwischenlinien- und Zehnerraum, Pazzini beteiligte sich nicht an Kombinationen und schien möglichst am Ende der Angriffe seinen Auftritt haben zu wollen/sollen.
In Halbzeit 2 ließ Trainer Delneri seine Mannschaft früher attackieren, man erzwang mehrere Male hohe Bälle der Turiner Halbverteidiger. Diese fanden in Morata oder Pogba zwar oft einen Abnehmer für den ersten Ball, jedoch vor allem die Dribblings Pogbas wurden entweder gut vom Tor weggeleitet oder mit Fouls früh gestoppt. Den Norditaliener fehlte es an Durchschlagskraft. Oft kam man zwar am Flügel zu Kombinationen, der Zehnerraum blieb jedoch zu oft verwaist, sodass man einige Ballverluste hinnehmen musste. Diese waren jedoch nur selten effektiv von Verona ausgespielt, da man immer wieder mit schwachen Pässen und strategisch falschen Entscheidungen das eigentlich geplante, direkte Konterspiel nicht zur Entfaltung bringen konnte. Mit fortlaufender Spieldauer ging Hellas mehr Risiko ein, presste noch höher und versuchte den Ball auch in diesen Zonen nach Ballgewinnen zirkulieren zu lassen. Jedoch fehlte, wie bei Juve, die Präsenz im Zwischenlinien- und Zehnerraum, Pazzini beteiligte sich nicht an Kombinationen und schien möglichst am Ende der Angriffe seinen Auftritt haben zu wollen/sollen.
Endphase
Mit der Einwechslung von Urby Emanuelson (ehemals Ajax, AC Milan) wurde das Spiel angekurbelt. Der technisch deutlich stärkste Akteur der Gäste bewegte sich vor allem im linken Halbraum, bot sich für Kombinationen an und versuchte mit Dribblings und „la pausa“ immer wieder neue Staffelungen zu kreieren. Seine Mitspieler stiegen jedoch selten darauf ein, zu oft blieb man stehen und unterstützte den Ballführenden nicht. In der 83. hatte man noch eine riesige Chance, Pazzini köpfte eine Halbfeldflanke genau ins Kreuzeck, Buffon hielt jedoch bravourös. Nur zwei Minuten später wurde die schlechte Pressingabsicherung von Hellas bestraft: Nach einem Foul für Juventus an der Turiner Strafraumgrenze blieb das Mittelfeld aufgerückt, Chiellini chippte den Ball auf Höhe der Mittellinie in den freien Raum vor der Viererkette, wo Dybala an den Ball kam. Diese Situation wurde nicht kompakt verteidigt, sodass Pogba an den Ball kam, mit einem kurzen Antritt einem Gegenspieler entwischte und einen Lochpass auf den eingewechselten Zaza spielte, der diagonal von halbrechts weggestartet war und den Ball am Tormann vorbeischob.
Fazit
Juventus war vor allem in Halbzeit eins dominant, ließ kaum etwas zu und nutzte die schlechten Aufbaustaffelungen Hellas' für schnelle Ballrückgewinnung und lange Ballbesitzzeiten. Nach der Pause verlor man etwas die Kontrolle, Verona schaffte es jedoch nicht, Emanuelsons Einwechslung zu nutzen und kam aufgrund schwachen Aufbauspiels zu praktisch keinen nennenswerten Chancen.
Für Videos, Artikel und mehr, einfach auf Facebook liken: Coach David Goigitzer oder auf fussballeinheiten.weebly.com
Mit der Einwechslung von Urby Emanuelson (ehemals Ajax, AC Milan) wurde das Spiel angekurbelt. Der technisch deutlich stärkste Akteur der Gäste bewegte sich vor allem im linken Halbraum, bot sich für Kombinationen an und versuchte mit Dribblings und „la pausa“ immer wieder neue Staffelungen zu kreieren. Seine Mitspieler stiegen jedoch selten darauf ein, zu oft blieb man stehen und unterstützte den Ballführenden nicht. In der 83. hatte man noch eine riesige Chance, Pazzini köpfte eine Halbfeldflanke genau ins Kreuzeck, Buffon hielt jedoch bravourös. Nur zwei Minuten später wurde die schlechte Pressingabsicherung von Hellas bestraft: Nach einem Foul für Juventus an der Turiner Strafraumgrenze blieb das Mittelfeld aufgerückt, Chiellini chippte den Ball auf Höhe der Mittellinie in den freien Raum vor der Viererkette, wo Dybala an den Ball kam. Diese Situation wurde nicht kompakt verteidigt, sodass Pogba an den Ball kam, mit einem kurzen Antritt einem Gegenspieler entwischte und einen Lochpass auf den eingewechselten Zaza spielte, der diagonal von halbrechts weggestartet war und den Ball am Tormann vorbeischob.
Fazit
Juventus war vor allem in Halbzeit eins dominant, ließ kaum etwas zu und nutzte die schlechten Aufbaustaffelungen Hellas' für schnelle Ballrückgewinnung und lange Ballbesitzzeiten. Nach der Pause verlor man etwas die Kontrolle, Verona schaffte es jedoch nicht, Emanuelsons Einwechslung zu nutzen und kam aufgrund schwachen Aufbauspiels zu praktisch keinen nennenswerten Chancen.
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