Luciano Spalletti kehrt zur Roma zurück. Eine gute Anzahl der Fans ist voller Euphorie, war er doch der letzte Trainer, der mit Roma einen Titel geholt hat (2007 & 2008 Coppa Italia). Wie sehr darf man sich jedoch WIRKLICH darauf freuen? Dieser Frage möchte ich auf den Grund gehen und habe deswegen das Spiele Juve- Roma von der Saison 2008/09 analyisiert.
Juve= Leicester?
Claudio Ranieri war zu diesem Zeitpunkt Trainer von Juventus Turin, und einige der Kerneigenschaften von damals sind auch im Spiel Leicesters auch zu finden. Das tiefe Mittelfeldpressing, sowie der Spielaufbau, werden beide im 4-4-2 ausgetragen. Beide Außenverteidiger schoben moderat hoch, den Aufbau trugen primär die beiden Sechser Tiago und Sissoko (der in diesem Aspekt schwach ist) aus. Auch Nedved versuchte sich in den Spielaufbau einzubringen, jedoch wurde dieser oft zu direkt ausgetragen, sodass er nicht genug Gelegenheiten hatte spielmachend zu agieren. Der Ball wurde jedoch oft früh auf die Seite gespielt, wo die Außenverteidiger aufgrund der Staffelung nur mehr Longline- Pässe spielen sollten/mussten. Man versuchte den Ball schnell nach vorne zu bringen, Lücken in Romas Defensive wurden selten durch Laufwege oder Passstaffetten gesucht bzw. gerissen. Gegenpressing suchte man, ähnlich wie bei Roma, vergebens. Wenn es vorkam, dann nur individuell und situationsbezogen.
Juve= Leicester?
Claudio Ranieri war zu diesem Zeitpunkt Trainer von Juventus Turin, und einige der Kerneigenschaften von damals sind auch im Spiel Leicesters auch zu finden. Das tiefe Mittelfeldpressing, sowie der Spielaufbau, werden beide im 4-4-2 ausgetragen. Beide Außenverteidiger schoben moderat hoch, den Aufbau trugen primär die beiden Sechser Tiago und Sissoko (der in diesem Aspekt schwach ist) aus. Auch Nedved versuchte sich in den Spielaufbau einzubringen, jedoch wurde dieser oft zu direkt ausgetragen, sodass er nicht genug Gelegenheiten hatte spielmachend zu agieren. Der Ball wurde jedoch oft früh auf die Seite gespielt, wo die Außenverteidiger aufgrund der Staffelung nur mehr Longline- Pässe spielen sollten/mussten. Man versuchte den Ball schnell nach vorne zu bringen, Lücken in Romas Defensive wurden selten durch Laufwege oder Passstaffetten gesucht bzw. gerissen. Gegenpressing suchte man, ähnlich wie bei Roma, vergebens. Wenn es vorkam, dann nur individuell und situationsbezogen.
Amauri war der primäre Zielspieler für weite Bälle, entweder für hohe Bälle oder auch für Longline Pässe auf die Flügel, auf die er gelegentlich auswich. Der Ball sollte im Endeffekt jedoch eigentlich zu Del Piero gelangen, der durch kurze Dribblings Gegner auf sich ziehen und mit folgenden Pässen oder Schüssen Torgelegenheiten herausarbeiten sollte. Diese kamen jedoch sehr selten vor, die Angriffe waren viel zu leicht zu verteidigen. Jedoch nicht Del Pieros Freistoß, den er aus 30 Metern kurz vor der Halbzeit einfach mal ins Kreuzeck knallte.
Roma aktiv in Halbzeit eins
Roma agierte in einem 4-2-3-1 im Aufbau, im Mittelfeldpressing war man sehr flexibel und wechselte zwischen 4-3-3, 4-1-4-1 und 4-4-2. Intensives Gegenpressing fand man bei der Roma zwar nicht, jedoch wurde nach Ballverlust nicht gleich der Rückzug angetreten, man versuchte zumindest nahegelegene Passwege zuzustellen.
Roma agierte in einem 4-2-3-1 im Aufbau, im Mittelfeldpressing war man sehr flexibel und wechselte zwischen 4-3-3, 4-1-4-1 und 4-4-2. Intensives Gegenpressing fand man bei der Roma zwar nicht, jedoch wurde nach Ballverlust nicht gleich der Rückzug angetreten, man versuchte zumindest nahegelegene Passwege zuzustellen.
Der Spielaufbau wurde ebenfalls mit einer Doppelsechs ausgetragen, diese war jedoch spielerisch stärker als auf der Turiner Gegenseite. De Rossi und der pressingresistente David Pizarro waren für den Ballvortrag hauptverantwortlich. Trotz eines nominellen Zehners (Taddei), wurde der Ball ebenfalls früh auf die Außenverteidiger gespielt, die mit Hinterlaufen nach vorne kommen und Flanken schlagen sollten, vor allem die rechte Seite über Panucci wurde fokussiert Die Problematiken im Spielaufbau konnte man auf einen Hauptfaktor zurückführen: Zu flache Staffelungen. Nicht nur in der Viererkette stand man zu oft auf fast einer Reihe, sondern auch weiter vorne stand man dann, ähnlich wie Benitez' Real (Spielverlagerung artikel), im 4-2-4. De Rossi und Pizarro spielten ebenfalls viele hohe Bälle hinter die etwas höher stehende Abwehrreihe der Turiner. Diese kamen jedoch selten an, der Kampf um die zweiten Bälle war somit eröffnet. Das Positionsspiel war bis auf gelegentliche Positonswechsel von Taddei und Perrotta ziemlich starr, was auch zum Problem beitrug. Durch die vielen Flanken und Corner, sowie die etwas höhere Balllbesitzzahl konnte man jedoch durch von einer leichten Dominanz der Römer in Halbzeit eins sprechen.
Roma passt an, Juve kann kombinieren!
Nur 3 Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Juve auf 2:0, nachdem Mexès etwas aufgerückt war, einen schwachen Chipball spielte und aufgrund des fehlenden Gegenpressings der folgende Konter nicht verhindern werden konnte. Der Ball kam zu Del Piero, für dessen Dribbling Amauri den Raum öffnete, der Marchionni im Strafraum bediente. Juve begann nun komischerweise zu kombinieren, Del Piero überlod vor allem den linken Halbraum/Flügel und man konnte die Roma oft ins Pressing locken, um dann eine schnelle Verlagerung spielen zu können. Romas Anpassungen waren zweierlei: zum einen kam Ménez für Taddei, man stellte nun eher 4-4-2/4-2-2-2 artige Staffelungen im Angriff her. Der Franzose sollte, und konnte, mit seinen Dribblings für Unruhe sorgen und den Ball in die gefährlichen Zonen nahe des Strafraums bringen. Jedoch endeten viele dieser Dribblings in Fouls an ihm, da er selten Unterstützung bekam und nicht kombinierten konnte, also immer wieder Fouls ziehen musste. Das Pressing wurde nun auch etwas höher angetragen, jedoch sah man der Roma an, dass sie dies nicht gewohnt ist. Die Deckungsschatten wurden schlecht genutzt, die plötzlich kombinationsfreudigen Turiner konnten immer wieder in die Formation der Giallorossi hinein spielen. Der Aufbau wurde nun noch fokussierter auf hohe Bälle, die Staffelungen gaben nun WIRKLICH nichts mehr anderes her, Roma war nun deutlich harmloser, verlor viele Bälle und Juve konterte immer wieder. Die Gegenstößte der Hausherren waren jedoch auch oft zu flankenlastig, sodass man im Endeffekt kein Tor mehr erzielen konnte.
Roma passt an, Juve kann kombinieren!
Nur 3 Minuten nach Wiederanpfiff erhöhte Juve auf 2:0, nachdem Mexès etwas aufgerückt war, einen schwachen Chipball spielte und aufgrund des fehlenden Gegenpressings der folgende Konter nicht verhindern werden konnte. Der Ball kam zu Del Piero, für dessen Dribbling Amauri den Raum öffnete, der Marchionni im Strafraum bediente. Juve begann nun komischerweise zu kombinieren, Del Piero überlod vor allem den linken Halbraum/Flügel und man konnte die Roma oft ins Pressing locken, um dann eine schnelle Verlagerung spielen zu können. Romas Anpassungen waren zweierlei: zum einen kam Ménez für Taddei, man stellte nun eher 4-4-2/4-2-2-2 artige Staffelungen im Angriff her. Der Franzose sollte, und konnte, mit seinen Dribblings für Unruhe sorgen und den Ball in die gefährlichen Zonen nahe des Strafraums bringen. Jedoch endeten viele dieser Dribblings in Fouls an ihm, da er selten Unterstützung bekam und nicht kombinierten konnte, also immer wieder Fouls ziehen musste. Das Pressing wurde nun auch etwas höher angetragen, jedoch sah man der Roma an, dass sie dies nicht gewohnt ist. Die Deckungsschatten wurden schlecht genutzt, die plötzlich kombinationsfreudigen Turiner konnten immer wieder in die Formation der Giallorossi hinein spielen. Der Aufbau wurde nun noch fokussierter auf hohe Bälle, die Staffelungen gaben nun WIRKLICH nichts mehr anderes her, Roma war nun deutlich harmloser, verlor viele Bälle und Juve konterte immer wieder. Die Gegenstößte der Hausherren waren jedoch auch oft zu flankenlastig, sodass man im Endeffekt kein Tor mehr erzielen konnte.
Fazit
Spallettis Roma agierte sehr uninspiriert, Juve sehr pragmatisch und hatte Del Piero. Ein 0:0 hätte keinen wundern dürfen. Man darf gespannt sein, ob die Roma dieses Wochenende ähnlich agieren wird, oder ob Spalletti seine Strategie verändert hat. Ranieri hat dies nämlich offensichtlich nicht getan.
Spallettis Roma agierte sehr uninspiriert, Juve sehr pragmatisch und hatte Del Piero. Ein 0:0 hätte keinen wundern dürfen. Man darf gespannt sein, ob die Roma dieses Wochenende ähnlich agieren wird, oder ob Spalletti seine Strategie verändert hat. Ranieri hat dies nämlich offensichtlich nicht getan.